Passend zu den bald beginnenden Rauhnächten, wird mir immer bewusster, dass ich mich in einem Zwischenzustand befinde. Das Alte wurde zum Teil losgelassen, also z.B. der alte Job, das Neue ist am Anklopfen, aber noch nicht da.
Und damit einher gehen gerade viele Ängste. Ein Gedankenkarussell hat begonnen. Wie kann ich mich strategisch klar positionieren? Was genau will ich eigentlich anbieten? Bin ich gut genug dafür? Werde ich mich finanzieren können oder in der (Alters)Armut landen? Sollte ich lieber wieder auf Sicherheit setzen und einen gut bezahlten Job annehmen, der mich wieder im Hamsterrad festtackert? Etc. Etc.

Seit Tagen befinde ich mich in diesem inneren hin und her. Der eigentliche Grund: Die existentielle Angst und tiefe Unsicherheit in mir nicht fühlen zu müssen.
Heute während meiner obligatorischen Waldrunde auch nicht ruhiger geworden, was mir sonst gut hilft, mich wieder zu erden, ruhiger zu werden. Also irgendwann auf eine Bank gesetzt und die Angst eingeladen, die auf körperlicher Ebene sehr präsent ist, meinen Körper in eine gefühlte Starre versetzt. Und genau das war heute der heilsame kleine Schritt, mit der Angst in Kontakt zu gehen, sie zu bitten, sich in Form einer Gestalt zu zeigen, sie einzuladen, sich Raum zu nehmen. Da kam nach einer kleinen Weile ein tiefes Durchatmen, ein Bild der Angst, ein damit umgehen und sie annehmen können. Danach wieder Energiefluss, Lebendigkeit, mehr Leichtigkeit.
Die Erkenntnis: Gerade diese Zwischenzustände sind so wertvoll, wenn wir es schaffen, nicht schon in das Neue zu springen, um letztlich wieder Sicherheit erzeugen zu wollen. Es ist eher ein Raum geben für die Ängste, Unsicherheiten, aber auch den Chancen, freie Räume, ein Nicht-Wissen und damit schauen zu können, was wirklich realisiert werden möchte, ein organisches Entstehen des Neuen, für den der vor allem innere Raum bereitet wurde. Und manchmal kann das ein ganz neuer Lebensentwurf sein.
Vielleicht gibt es in deinem Leben auch Situationen, Menschen, innere Themen, die gehen möchten? Vielleicht ist genau jetzt die richtige Zeit, in diese Zwischenzustände abzutauchen?
Auch ich mag noch in den nächsten Tagen, auch zu Beginn der Rauhnächte, in diesem Zwischenzustand verweilen, das Alte wirklich verabschieden, vor allem die inneren Themen, die damit noch zusammenhängen. „Vertraue dem Prozess“ hilft dabei…
Alles Liebe,
Ulrike
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