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Grenzen setzen und Einsamkeit

  • Autorenbild: Ulrike Freimuth
    Ulrike Freimuth
  • 22. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit

Grenzen setzen und Einsamkeit


POV: Kein glatt geschliffener KI-Text, sondern einfach von mir geschrieben, nicht groß korrigiert. Nach einem intensiven Prozess, während dem ich wieder mal der inneren Einsamkeit begegnet bin, kam ich zur Ruhe und dann in einen kreativen Prozess. Die Worte sprudelten aus mir heraus. Und entstanden ist dieser ehrliche Text.


Wenn wir keine gesunden Grenzen setzen können, ist kaum ein wirklich nährender und naher Kontakt mit anderen Menschen möglich. Grund kann sein, dass Bindung und damit Nähe als bedrohlich, als unsicher und/ oder als instabil erfahren wird (und entsprechende Menschen ziehen wir an).

Die andere Variante kann sich darin zeigen, dass wir uns emotional verantwortlich fühlen für den Anderen, diesen Menschen mittragen, viel geben, sehr präsent sind - weil wir genau das in früher Kindheit gelernt haben. Gerade, wenn Mütter nicht erwachsen werden, nicht stark geworden sind, gehen Kinder oft in diese Rolle, fühlen sich verantwortlich für das Wohlergehen der Mutter. Und gehen damit über ihre Grenzen, in eine Überforderung, in ein viel zu frühes verantwortlich-sein für etwas, was definitiv nicht der Job von kleinen Mädchen oder Jungs ist !


Als erwachsene Frau (Mann) wird es uns dann schwer fallen, gute Beziehungen aufzubauen, die nah genug sind, um uns gut zu tun, sich nährend und sicher anfühlen. Und wo wir sein können, wie wir wirklich sind. Oft springen wir hier unbewusst schon in eine starke Anpassung, dem Umfeld gemäß, in welchem wir uns bewegen, Verbindungen aufbauen möchten. Wir setzen keine Grenzen, stehen nicht zu unseren Bedürfnissen, verlieren uns immer mehr. Dies kann besonders in Partnerschaften passieren.


Mit diesen Dynamiken entsteht oft eine Einsamkeit, bei der es im Außen wenig für uns wirklich gut tuende Menschen gibt oder wir nicht authentisch im Kontakt sind. Eben nicht unsere Grenzen ziehen, aus Angst, die (Ver)Bindung ganz zu verlieren und wieder abgelehnt, alleine gelassen, verraten und verlassen  zu werden. Also all die alten Verletzungen mit dem tiefen Schmerz darüber, die wir als Kinder erfahren mussten.


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Was hilft?

Dich deinem inneren Schmerz darüber zuzuwenden. Dich in dieser inneren Not wirklich aufzufangen, dir selbst liebevoll zu begegnen.

Wie könnte das gehen?

Dir zB vorzustellen, dass du vor dir stehst und dich selbst liebevoll anschaust und die Qualität der liebevollen Selbstbeachtung in dich aufnimmst (als die Angeschaute, mit dem inneren Schmerz). Dadurch kann sich dein System schon etwas entspannen und auch mit dem Schmerz der Einsamkeit sein, bis das Gefühl wieder abebbt.


Im nächsten Schritt schauen,

  • welcher innere Anteil in diese Not schlittert?

  • Welche Sätze, vielleicht Bilder, tauchen auf?

  • Wer hat diesen Anteil ursprünglich verlassen oder emotional mißbraucht oder in Überforderung gebracht (Mutter/ Vater)?


Dann gehst du als Erwachsene  in deiner Vorstellung in diese Situation bzw. zu diesem inneren Anteil und bist einfach da, schaust, was der Anteil braucht, zB Sätze, Hand halten, Umarmung, du wirst es intuitiv wissen. Der Anteil kann sich dann entspannen, weil er sicher bei dir als Erwachsene/r sein und landen kann und er/ sie nicht mehr alleine ist, mit dem Schmerz, der Angst, der Wut, etc. Dein System wird zur Ruhe kommen, da jetzt eine innere Verbundenheit zu spüren ist.

Es geht darum, die Einsamkeit des inneren Kindes zunächst zu lindern, durch diese liebevolle Zuwendung. Zuerst in deinem Inneren, anstatt schnell nach Außen zu springen, letztlich dort womöglich bei den „falschen“ Menschen, im Sinne der Reinszenierung, nach Kontakt und Heilung zu suchen.


Im Außen wäre es gut, wenn du tatsächlich in Kontakt mit neuen Menschen (oder in veränderter Qualität mit bereits bekannten Menschen) gehen kannst. Und das nicht aus einer inneren Bedürftigkeit und Einsamkeit motiviert, sondern aus dieser inneren Verbundenheit heraus.

  • Welche Menschen würden dir wirklich gut tun?

  • Wo gäbe es Orte, an denen du sie treffen könntest?

  • Welche gemeinsamen Interessen helfen hier?


So könntest du zB wenn du Menschen suchst, mit denen du einen ehrlichen, tiefen Kontakt eingehen magst, dich einer Gruppe anschließen, die Ehrliches Mitteilen nach Gopal Norbert Klein oder Dyadenmeditation praktiziert.


Letztlich fügt sich das Außen und es finden sich neue Wege, wenn du im Innen im guten Kontakt mit dir und deinen jungen Anteilen bist und deine Grenzen klar ziehen kannst - im Innen, wie im Außen. Nur wenn wir uns gut abgrenzen können, uns selbst beschützen können, können wir wirklich im Kontakt sein.

Anstatt lieber gleich ganz alleine zu bleiben, weil es mir vielleicht nicht gut gelingt, mich abzugrenzen oder das alte Muster der emotionalen Verantwortungsübernahmen nicht gut steuern können. Vielleicht passiert es auch, dass wir selbst andere Menschen emotional mißbrauchen, aus unserer Bedürftigkeit und inneren Not heraus. Wir schaffen es dann vielleicht noch nicht, in eine wirklich erwachsene Selbstverantwortung zu gehen. Das wird uU dazu führen, dass sich Menschen von uns abwenden.


Ziehen wir eine komplette Mauer um uns herum, wird kein Kontakt mehr möglich sein. Wir landen in der Einsamkeit. Wir strahlen dann auch meist aus, dass wir keinen Kontakt wünschen (aus Angst vor … ). Ist unsere Grenze aber durchlässig, wie ein Gartenzaun mit Tür, bleibt die Möglichkeit, in Kontakt zu treten, vielleicht Bedingungen zu verhandeln, unter denen ein Kontakt für beide Seite heilsam, nährend, schön sein kann. Das wäre ein gesundes Grenzen kommunizieren und vielleicht auch neue, heilsame und korrigierende Erfahrungen zu machen.


Und zum Thema Grenzen setzen gehört natürlich auch das Thema: Konflikte eingehen, aushalten, lösen. Gehst du das Risiko ein, in einen Konflikt zu geraten oder hältst du lieber eine für dich unangenehme bis schädigende Situation aus, zihest dich innerlich zurück und bist dann eben nicht mehr im Kontakt? Auch hier steht am Ende wieder die Angst vor Kontaktabbruch (der paradoxerweise dann von deiner Seite schon stattfindet), verlieren der Zugehörigkeit, vielleicht auch existentielle, materielle Angst (im Arbeitskontext). Es spielen einige Faktoren in das Thema Konflikte hinein, was jetzt den Rahmen sprengen würde.


Du siehst, es handelt sich um ein komplexes Thema (Grenzen setzen), bei dem viele andere Themen berührt werden, die mit dem Traumaheilungsweg zusammen hängen. Eine gute Chance also, dich selbst mehr kennenzulernen, alte Dynamiken zu verstehen und neue Perspektiven und Lösungen zu etablieren.


Am 27.09.25 biete ich in Heidelberg einen Workshop an, mit traumsensiblen Übungen und einem kraftvollen Trance Tanz. Wir werden die hier beschriebenen Dynamiken erforschen. Genaue Infos findest du auf meiner Webseite. Ich freue mich, dich zu begleiten, wenn dich das Thema anspricht.


Alles Liebe,

Ulrike



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